Weihnachten 2020...
So anders als gewohnt und vertraut. Auf den ersten Blick drängt sich das Empfinden des Unwirklichen auf. Das kann doch nicht sein: Politiker/innen raten dazu, keine Gottesdienste zu besuchen, auch Bischöfe rufen zum guten Abwägen auf. Wir sollen genau überlegen, mit wem und unter welchen Bedingungen wir uns an diesen Tagen treffen und wem wir begegnen wollen. Kontaktvermeidung heißt das Gebot der Stunde. Da schleicht sich ein Gedanke ganz langsam in mein Bewusstsein. Es gibt doch einen Kontakt, den ich nicht vermeiden brauche, der ungefährlich ist und der mich nicht ins Grübeln bringen muss: der Kontakt mit ihm, der da als Kind in der Krippe liegt: dem Gott in Menschengestalt.
Und im Bewusstwerden dieser Tatsache steigt das Gefühl in mir auf, wie leer das gewohnte Weihnachten sein kann. Latent birgt es die Versuchung, fast schon die Gefahr, dass dieser Kontakt zu wenig gesehen und gespürt wird.
Und so dämmert es mir, dass auch dieses Weihnachten eine ganz tiefe Botschaft für uns hat. Er wird Mensch in diesen Tagen und es ist kostbar, das Besondere dieser Tage im Kontakt mit ihm zu leben und zu erleben.
Bernhard Schork
Weihnachten 2020…
In diesem Jahr, das uns viel abverlangt und uns unsere Grenzen aufgezeigt hat, ist mir der Stall von Bethlehem besonders präsent.
Ein Stall ist für mich etwas ganz Elementares. Die Wärme der Tiere, ihre Geräusche, der Geruch nach Heu und Dung vermitteln mir den Eindruck von Echtheit, Natürlichkeit und Verlässlichkeit und erwecken das Gefühl von Schutz, Geborgenheit und Trost.
Wenn Gott in einem Stall geboren wird, dann sagt das mir, dass ER keine Ansprüche stellt. Er ist ganz einfach, anspruchslos und selbstverständlich da.
ER stellt sich vor als der Gott, der uns und unsere Lebensumstände kennt und teilt, der am Boden bleibt, geerdet ist und bodenständig. Nichts Überdrehtes, kein Schnick-Schnack, kein Druck. Nur Sein. Verlässlich, solide, nahbar.
Ich wünsche uns allen die spürbare Nähe Gottes in unserem ganz gewöhnlichen Alltag.
Monika Bauer-Stutz
Weihnachten 2020…
„Fürchtet Euch nicht!“ … Das ist die Botschaft des Engels aus dem Lukasevangelium, welche mich in diesem Jahr direkt anspricht!
„Fürchte Dich nicht!“ höre ich heraus und denke: Ja: Das ist mitten hineingesprochen in meine Ängste, aber vielleicht sind es ja auch Deine/Eure/Ihre Ängste: Und in Gesprächen nehme ich derzeit verschiedene Ängste wahr: Angst vor einer heimtückischen, unsichtbaren Gefahr; Angst vor sozialer Isolierung und Vereinsamung; Angst vor einem persönlichen finanziellen Desaster; Angst vor der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen; Angst vor den Folgen der Bedrohungen unserer Demokratie; Angst, die welchen Namen auch immer hat…!
Mitten in diesen Ängsten höre ich dann diese Botschaft: „Fürchtet Euch nicht!“ Und weiter spricht der Engel: „Denn ich verkünde Euch eine große Freude!“
Und ich halte inne: Nicht fürchten: o.k.! Mehr noch: Sogar freuen! Der Grund zur Freude hat einen Namen: Jesus: geboren in einem kalten Stall. Ein unüberbietbares solidarisches Zeichen: Gott: Einer von uns! In einem kleinen Kind in der Krippe zeigt Gott uns: Habt keine Angst! Ich bin bei Euch: mitten in so manchem Mief, mitten in den Problemen… Ich bin mitten drin dabei in Euren alltäglichen Ställen nicht nur an Weihnachten! Ich bin bei Euch bei Euren alltäglichen Kreuzen nicht nur an Ostern!
Das Wort des Engels macht mir Mut!
Versenken wir uns in diesem Jahr besonders in eine Krippendarstellung und lassen uns auf den Kopf zusagen:
„Fürchtet Euch nicht!“
Bruno Comes
Weihnachten 2020…
Was wäre die Weihnachtskrippe ohne Stern?
Sterne schenken Licht, erhellen das Dunkel, weisen den Weg. Hell erleuchtete Sterne in unseren Straßen, Sterne aller Art auf Weihnachtsbäumen in unseren Häusern verweisen alle auf den Stern von Bethlehem.
Ein einziger Stern vermag dem Dunkel eine eigene Atmosphäre zu geben, so unscheinbar er auch am dunklen Himmel leuchtet.Und so kommt Gott in unsere Dunkelheit, auch an diesem Weihnachten, das bestimmt wird von der Coronapandemie. Er wird neu geboren überall dort, wo Menschen aufeinander Rücksicht nehmen, einander helfend zur Seite stehen, verständnisvoll und liebend sich um andere sorgen...
Mögen diese kleinen Lichter uns als Sterne der Hoffnung und Zuversicht leuchten auf unserem Weg.
Schwester Maria Hofstätter
Weihnachten 2020…
Diesmal anders als sonst – ein Hl. Abend ohne unsere vertrauten Krippenfeiern, Gottesdienste ohne Gemeindegesang, alles geht diesjährig nach strengen Regeln eines vorgelegten Schutzkonzeptes – nicht nur in unseren Kirchen, sondern auch dort, wo Familienangehörige zusammenkommen wollen.
Die Kernbotschaft des Weihnachtsfestes bleibt die gleiche: Der Geheimnisvolle Gott öffnet sich, wird anschaubar, berührbar im Kind von Betlehem, das den Namen Jesus trägt. Unser Heiland und Erlöser, hineingeboren in unsere „arme Welt“, um allen Menschen guten Willens den Frieden des Herzens zu schenken.
Seit Weihnachten weiß ich: „Gott steckt in meiner Haut“ und lässt nicht mehr los von mir – so wichtig bin ich IHM.
Das berührt mich, das beflügelt mich, das lässt mich an der Krippe beten:
„Großer Gott, ich lobe dich. Kleiner Gott, ich liebe dich.“
Georg Moritz
So wünschen wir, die Seelsorgerinnen und Seelsorger der Pfarreiengemeinschaft allen von Herzen Gesegnete Weihnachten!