Pfarrkirche St. Stephanus - Zeltingen

Pfarrkirche St. Stephanus - Zeltingen

Die Anfänge der heutigen Pfarrkirche St. Stephanus Zeltingen gehen nach unbestätigten Überlieferungen auf eine Kapelle des 7. Jahrhunderts zurück. Den ältesten Teil bildet der spätgotische Chor, der offenbar im frühen 17. Jahrhundert umgebaut wurde. Damals erhielt die Kirche ihre bedeutendsten Kunstwerke, den St. Stephanus-Hochaltar (1627), den Antoniusaltar (1628) und den Marienaltar (1639).

Sie werden der Schule des Johann Ruprecht Hoffmann des Älteren aus Trier zugeschrieben, welcher mehrere Altäre und die Kanzel des Trierer Domes geschaffen hat. Die neben dem Chor errichtete Sakristei datiert aus dem Jahre 1640. 1720 erhielt die Kirche mit dem Bau eines neuen Langhauses und 1739 mit der Errichtung des neunen Westturmes ihre heutige Gestalt. Das Chorgestühl und die Kommunionbank wurden nach der Säkularisation vom Kloster Machern übernommen. Aus der Bauzeit des Langhauses stammen auch die sehenswerten Wappenscheiben der Langhausfenster. Erst 1803 wurde Zeltingen zur eigenständigen Pfarrei und die St. Stephanus-Kirche zur Pfarrkirche erhoben.

In vielen Büchern und Schriften wird die Zeltinger Pfarrkirche beschrieben und wegen ihres Standortes inmitten der Weinberge als die "betende Kirche im Weinberg des Herrn" bezeichnet.

Text: Hubert Kappes

Die Stockhausen-Orgel in Zeltingen

Der Verwaltungsrat der Stephanusbruderschaft fasste im Jahr 1860 den Beschluss sich von Heinrich Voltmann aus Klausen eine neue Orgel bauen zu lassen. Pfarrer Inglen aus Ürzig sprach die Empfehlung für diesen Orgelbauer aus und entwarf die Disposition. Das Vorhaben wurde 1861 in Trier genehmigt und der Trierer Domorganist Michael Hermesdorff nahm die Abnahmeprüfung vor. Eine Disposition dieser Orgel existiert nicht mehr.

1927 wurde die Orgelbau-Firma Johann Stockhausen, jun. aus Linz a. Rhein mit dem Neubau einer Orgel beauftragt. Als eigentlicher Erbauer der Orgel gilt die evangelische Orgelbaufirma Weigle aus Echterdingen, die nach Möglichkeiten gesucht hat, im katholischen Raum Boden zu gewinnen. Die Orgel in Zeltingen wird bei der Firma Weigle unter Opus-Nr. 602 geführt mit 2 Manualen, 20 Registern, Kegellade, pneumatischer Traktur, Normalkoppeln, Schwelltritt und Registerwalze.

1971/72 wurde die Traktur elektrifiziert und die Disposition verändert.

2003/4 führte die Orgelbau-Firma Hugo Mayer aus Heusweiler Reinigung, Reparatur und Rückführung einiger Register aus.

orgel zeltingen

Disposition

Hauptwerk C-a´´´Schwellwerk C-a´´´Pedal C-f´
Prinzipal Gedeckt 16´ Kontrabaß 16´
Bourdon Geigenprinzipal Subbaß 16´
Gamba 8´ (2004) Konzertflöte Zartbaß 16´
Salicional Aeoline Oktavbaß
Oktave Vox coelestis Flötenbaß
Rohrflöte Spitzflöte Choralbaß
Kornettmixtur 2´ (2004) Piccolo Posaune 16´
Trompete Terzcymbel 1 3/5´ (2004)    
    Oboe    
    Tremulant      

Koppeln

I-P; II-P; II-I 16´; II-I; II-I 4´ (2004 ausgebaut); II-II 16´; freie Kombination; feste Kombination: Piano-Mezzoforte-Tutti; Absteller

Kegellade, elektrisch-pneumatische Traktur.

Theresia Thiesen, Organistin