Pfarrkirche St. Briktius - Kues

Pfarrkirche St. Briktius - Kues

Bereits im Jahr 1258 gab es einen ersten Hinweis auf eine Pfarrkirche in Kues. Es wird beurkundet, dass am Fest des hl. Michael, am 29. September 1258, für die Kueser Pfarrangehörigen eine hl. Messe gefeiert wurde. Papst Pius II erließ im Jahre 1463 auf Bitte von Nikolaus von Kues (Cusanus), der ein guter Freund des Papstes war, dass der Rektor des Cusanusstifts auch gleichzeitig der Pfarrer von Kues ist. Die Schwester des Cusanus, Clara Cryfftz stiftete 1473 der Kirche ein Taufbecken. Mit einem Kirchturm in Höhe von 48 Metern wurde 1784 die Pfarrkirche neu gebaut.

Durch das Wachsen der Bevölkerung in Kues wird auch das Verlangen nach einem eigenen Pfarrer für die Pfarrei Kues größer. Nach 445 Jahren und 8 Monaten der Verbundenheit mit dem Cusanusstift wird 1909 Johann Schmitt zum Pfarrer von Kues ernannt erstmals getrennt vom Amt des Rektors. Am 26. Juni 1921 fand die Grundsteinlegung zur Erweiterung der Pfarrkirche statt. Bereits am 24. Juni 1922 konsekrierte Bischof Fr. R. Bornewasser die Pfarrkirche, die durch den Anbau der Seitenschiffe eine Kreuzform erhalten hat. Von 1968 bis 1969 wurden Renovierungsarbeiten unter dem damaligen Pfarrer Walter Stümer vorgenommen.

Dombaumeister Karl Peter Böhr aus Trier und der Architekt Wilhelm von Kölln aus Kues planten und führten 1991 bis 1997 erneut Renovierungs- und Restaurationsarbeiten an der Kirche und dem Inventar durch. Am 22. Juni 1997 konsekrierte Diözesanbischof Dr. Hermann Josef Spital den neuen Ambo und den neuen Altar der Pfarrkirche St. Briktius.

Der Altar ist der Mittelpunkt der Pfarrei. Hier wird Jesus Christus unter uns gegenwärtig. Von hier fließt Lebe in die Gemeinde. Sinnbild dafür ist der aus einem Stück gehauene Altarblock aus Jurakalk (3t) mit dem Christusmonogramm. Ringsum sind die Symbole der vier Evangelisten, gemeißelt in belgisch-Granit: Mt – Mensch, Mk- Löwe, Lk – Stier, Joh – Adlerm nach der Offb. 4,6-7.

In den Altar eingefügt ist eine Reliquie des Hl. Bruder Klaus von Flüe (1417-1487) ein Zeitgenosse des Nikolaus von Kues. Der Ambo in der Stufenanlage nahe bei den Gläubigen, ist der 2. Tisch, der uns gedeckt ist. „Der Mensch lebt nicht allein vom Brot….“ Wie der Altar ist er aus Jurakalk und belgischem Granit gearbeitet. Beide, mit Taufstein und Sedilien, sind Arbeiten des Bildhauers Thoas Bram, Oberwesel (1997).

Der Taufstein ist der Ort an dem wir mit Christus auf immer verbunden werden, ist aus dem gleichen Material wie Altar und Ambo. Das Taufbecken ist ein Geschenk der Schwester des Cusanus aus dem Jahre 1473. Auszug aus ihrem Testament vom 12. April 1473:

„Item so setzen und geben ich der Kirchen zu Cuse, dwyle ich und alle myn gebroder und sustern da gedaufft synt, mynen gegossen messyngs Kessel, das sy eynen dauff (Taufbecken) daruß machen.“

Der Hochaltar trägt die Figur des Welterlösers; darüber das Gemälde er Himmelfahrt Christi. Links und rechts der Säulenpaare sind Figuren des Pfarrpatrons St. Briktius (1720) und des Diözesanpatrons St. Matthias (1900). Der Tabernakel wurde 1707 vom Ort Graach gekauft. Über dem Strahlenkranz im Deckengewölbe erinnert das Wappen an den großen Sohn der Gemeinde, Kardinal Nikolaus von Kues (1401 – 1464) Entwurf und Ausführung von Restaurator E. Onnen, Bamberg.

Der Marien- und Josefsaltar erhielten, wie der Hochaltar, wieder Holzpodeste. Die Restaurierung der Altäre, Heiligenfiguren und Kreuzwegstationen wurden der Firma Mrziglod aus Tholey übertragen.

Gnadenbild der Mutter von der „Immerwährenden Hilfe“. Das Original befindet sich in der Kirche St. Alfonso in Rom. Wahrscheinlich wurde es von einem griechischen Mönch gemalt und kam von der Insel Kreta nach Rom. Es wurde immer wieder kopiert und ist in der ganzen Welt ein besonders verehrtes Marienbild. Dargestellt wird es im Vorraum der Kirche auf dem ehemaligen Zelebrationsalter. Der Untergrund des Bildes ist Terrakotta, gebrannter Ton.

Der Kriegergedächtnisaltar aus dem Jahre 1922 und ist im Barockstil gehalten. Er trägt als Hauptbild den auferstanden Heiland, als Sieger über den Tod. Auf der rechten Seite ist ein lorbeergeschmückter Krieger und links eine Kriegerwitwe mit ihrem Kind. Die Inschriften der Holztafeln tragen die Namen der im 1. und 2. Weltkrieg Gefallenen und Vermissten aus Kues. Die 2 Barockengel links und rechts neben dem Altar huldigen dem Auferstandenen. Zunächst fanden die Engel einen Platz auf dem Hochalter. Zu einem späteren Zeitpunkt wurden sie Zierde der Gedächtniskapelle.

Das Ölbergrelief an der rechten Turmwand neben dem Hl. Rochus stammt aus dem Jahre 1663 du wurde gestiftet von Andreas Fier und seiner Ehefrau Anna Maria Rau. Die Inschrift ist stark verwittert.

12 Apostelleuchter befinden sich an den Wänden in der Pfarrkirche und erinnern daran, dass wir das Licht des Glaubens von Christus über die Apostel empfangen haben und berufen sind, dieses Licht auch in die Welt hinaus zu tragen. Sie erinnern an das in der Apokalypse (21,14) beschriebene himmlische Jerusalem, dessen Mauern auf zwölf Grundsteinen mit den Namen der zwölf Apostel errichtet sind. Im Galaterbrief bezeichnet Paulus die Apostel auch als „Säulen der christlichen Gemeinde". Daher baute man viele Kirchen so, dass sie von buchstäblich zwölf Säulen getragen werden. Sie erinnern an die 12 Salbstellen am Tag der Kirchweihe.

Die Kirche wurde mit der Kalkfarbentechnik von Herrn Diplommalermeister Hermann Schultze ausgemalt.

Kirchenfenster

Kirchenfenster im Chorraum, im Nazarenstil

  • links: Mariä Verkündigung
  • rechts: Margareta Maria Alacocque, Seherin des Herzen Jesu

Fenster im linken Seitenschiff

  • Hl. Teresia von Lisieux
  • Hl. Katharina von Alexandiren
  • Hl. Elisabeth von Thüringen

Fenster im rechten Seitenschiff

  • Hl. Hermann-Josef von Steinfeld
  • Hl. Johannes, Evangelist
  • Hl. Nikolaus von Myra

Die Hl. Notburga war eine Dienstmagd auf dem Schloss Rottenburg. Dargestellt wird sie mit einer Sichel in der Hand und wird als Patronin der Dienstmägde und der Landwirtschaft besonders in Tirol verehrt. Ihr Gedächtnistag ist der 13. September.

Die Hl. Theresia von Lisieux war Karmelitin und wurde 1997 von Papst Johannes Paul II zur Kirchenlehrerin ernannt. Vor ihrem Tod versprach sie, auf Erden Gutes zu tun und vom Himmel Rosen regnen zu lassen. Dargestellt wird sie daher als Karmeliterin mit Rosen in den Armen. Die Figur ist ein Werk des Bildhauer Nagel aus Trier. Ihr Gedächtnis ist der 01. Oktober.

Der Hl. Briktius war Bischof von Tours, Schüler und Nachfolger des Hl. Martin. Aufgrund einer ihm zur Last gelegten Tat stellte er sich einem Gottesurteil. Er trug in seinem Mantel glühende Kohlen zum Grab des Hl. Martin, sein Mantel blieb dabei unbeschädigt und somit sollte seine Unschuld bewiesen sein. Dargestellt wird er als Bischof, der glühende Kohlen in seinem Mantel trägt. Sein Gedächtnistag ist der 13. November.

Der Hl. Matthias war Apostel und Märtyrer. Wurde er durch das Los zu den elf Aposteln hinzugefügt um Judas zu ersetzen. In der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier ist das einzige Apostelgrab auf deutschem Boden und nördlich der Alpen. Seit 1127 werden dort die Reliquien von Pilgern verehrt. Dargestellt wird er mit einem Beil. Sein Gedächtnistag ist der 24. Februar.

Der Hl. Nikolaus war der Bischof von Myra. Es gibt wenige geschichtliche Nachrichten von ihm. Eine davon ist, das er am Konzil von Nicäa 325 teilgenommen hat und Unterschrift geleistet hat. Er wird als Wundertäter in zahlreichen Legenden gefeiert und gehört zu den 14 Nothelfern. Nikolaus ist Schutzpatron verschiedener Völker und Regionen, Berufen wie Seefahrer, Kaufmann und Bäcker aber auch der Schüler, Ministranten und Kinder. Dargestellt wird er mit Mitra und Stab und träg auf seinem Arm Granatäpfel. Sein Gedächtnistag ist der 06. Dezember.

Der Hl. Sebastian war ein römischer Soldat und wurde zu einem Märtyrer. Er wurde an einen Baum gebunden und von einem Bogenschützen wegen seinem öffentlichenbekennen zum Christentum mit Pfeilen getötet. Er ist der Schutzpatron der Sterbenden, Eisenhändler, Töpfer, Gärtner, Gerber, Bürstenbinder, Polizisten, Soldaten, Schützenbruderschaften, Steinmetze, Leichenträger, Kriegsinvaliden, Büchsenmacher und Eisen- und Zinngießer. Dargestellt wird er in seiner Rüstung und mit Pfeilen in seinem Körper. Sein Gedächtnistag ist der 20. Januar.

Der Hl. Urban war Papst und Bischof von Rom. Er ist Schutzpatron der Winzer, Küfer, der Weinberge und des Weines. Dargestellt wird er mit Tiara, Kreuzstab und Traube. Sein Gedächtnistag ist der 25. Mai.

Der Hl. Michael war Erzengel und Fürst der himmlischen Heerscharen. Er gilt auch als Symbol der wehrhaften Kirche. Er wird gemeinsam mit anderen heiligen als Patron der Krieger und Soldaten verehrt. Wegen seines Beinamens „Fürst der Heerscharen“ gilt er besonders als Patron der Fallschirmjäger. Dargestellt wird er als junger Krieger mit Harnisch und Speer während dem Kampf mit dem Drachen. Sein Gedächtnistag ist der 29. September gemeinsam mit Gabriel und Raphael.

Hl. Judas Thaddäus war Apostel und Märtyrer. Er wird besonders verehrt in aussichtslosen Situationen, schweren Nöten und besonders bei Geldsorgen. Dargestellt wird er mit einer Keule zu seinen Füßen als Zeichen seines Martyrium. Sein Gedächtnistag ist der 28. Oktober.

Hl. Johannes Nepomuk, war Priester und Märtyrer. Berichten zufolge hat König Wenzel ihn gefangen genommen, gefoltert und von der Karlsbrücke aus in der Moldau ertränkt weil er sich weigerte das Beichtgeheimnis zu brechen. Er wird unter anderem als Schutzpatron der Beichtväter, Priester, Schiffer, Flößer, Müller, des Beichtgeheimnisses, für Verschwiegenheit, für Wassergefahren und der Brücken verehrt. Dargestellt wird er mit Talar, Chorrock, Birett und mit einem Kreuz in seiner Hand. Sein Gedächtnistag ist der 16. Mai.

Hl. Antonius war Franziskaner und Kirchenlehrer. Dargestellt wird er mit einem Buch das für seine Gelehrsamkeit steht und mit einem Jesukind auf dem Buch sitzend. Er gilt als einer der beliebtesten Volksheiligen. Er ist unter anderem der Patron der Armen und Sozialarbeiter, der Liebenden und der Ehe, der Frauen und Kinder, für Wiederauffinden verlorener Gegenstände, der Pferde und Esel, der Pest und der Viehkrankheiten.

Immerwährende Hilfe, Gnadenbild der Mutter von der „Immerwährenden Hilfe“. Das Original befindet sich in der Kirche St. Alfonso in Rom. Wahrscheinlich wurde es von einem griechischen Mönch gemalt und kam von der Insel Kreta nach Rom. Es wurde immer wieder kopiert und ist in der ganzen Welt ein besonders verehrtes Marienbild. Dargestellt wird es im Vorraum der Kirche auf dem ehemaligen Zelebrationsalter. Der Untergrund des Bildes ist Terrakotta, gebrannter Ton.

Der Kriegergedächtnisaltar aus dem Jahre 1922 und ist im Barockstil gehalten. Er trägt als Hauptbild den auferstanden Heiland, als Sieger über den Tod. Auf der rechten Seite ist ein lorbeergeschmückter Krieger und links eine Kriegerwitwe mit ihrem Kind. Die Inschriften der Holztafeln tragen die Namen der im 1. und 2. Weltkrieg Gefallenen und Vermissten aus Kues. Die 2 Barockengel links und rechts neben dem Altar huldigen dem Auferstandenen. Zunächst fanden die Engel einen Platz auf dem Hochalter. Zu einem späteren Zeitpunkt wurden sie Zierde der Gedächtniskapelle.

Hl. Rochus von Montpellier, einer Legender nach pilgerte er nach Rom und pflegte sehr viele Pestkranke. Auf seiner Rückreise infizierte er sich selber mit der Pest. Er begab sich in eine Holzhütte wo er von einem Hund solange Brot bekam bis er vollkommen von einem Engel von der Pest genesen wurde. Dargestellt wird er als armer Pilger mit Pilgerstab. Er zeigt mit seinem Finger auf seine Pestbeule am Knie unter ihm liegt der Hund mit Brot im Maul. Sein Gedächtnistag ist der 16. August.

Das Ölbergrelief an der rechten Turmwand neben dem Hl. Rochus stammt aus dem Jahre 1663 du wurde gestiftet von Andreas Fier und seiner Ehefrau Anna Maria Rau. Die Inschrift ist stark verwittert.

Das Hl. Rock-Pilgerzeichen im Boden vor dem Marienaltar. Zur Erinnerung an die Wallfahrt im Jahre 1996 und die Renovierungszeit der Pfarrkirche. Das Leitwort der Wallfahrt: „Mit Jesus Christus auf dem Weg“ Gott ist Mensch geworden. In Jesus hat er unser Menschenkleid angelegt. In der Mitte sehen wir das Christuszeichen mit den Anfangsbuchstaben „CHI“ und „RHO“ des griechischen Wortes „Gesalbter“ Die Unendlichkeitsschleife in Form der „Acht“ – vergleiche die achteckige Form von Altar, Ambo, Taufstein und Säulen bringt das Wort ins Bild: „Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.“ Hebr. 13,8. Der ungenähte Rock ist Zeichen der Einheit der Kirche. 

Ob in den ersten Jahren der Kueser Kirche eine Orgel vorhanden war, ist nicht nachzuvollziehen. Das erste nachweisbare Instrument war eine Stumm-Orgel, die im Jahre 1830 mit 15 Registern eingebaut wurde.

1957 wurde von der Firma Michael Weise in Plattling/ Bayern eine neue Orgel gebaut, nachdem die alte Stumm-Orgel endgültig ausgedient hatte. Das Werk verfügte über insgesamt 35 Register und damit rund 2300 Pfeifen, von denen die kleinste 5 mm, die größte fast 5 m misst. Der dreimanualige, elektrische Spieltisch wurde 1984 in die Mitte der Empore versetzt. Im Zuge der Renovierungsmaßnahmen in der Pfarrkirche 1997 reinigte und sanierte die Firma Hubert Fasen aus Oberbettingen die Orgel.

2016 erhielt die Kirche eine Erweiterung der Empore und einen neuen Innenanstrich. Hier beginnt auf Initiative von Dekanatskantor Dr. Michael Meyer eine umfassende Erneuerung und Erweiterung der Orgel. Mit befreundeten Orgelbauern, unter der Schirmherrschaft der Firma Weimbs aus Hellenthal, wird eine Reinigung, Sanierung und Erweiterung der Orgel durchgeführt. Diverse Einzelregister werden ausgetauscht oder ergänzt. Die Orgel erhält einen neuen Spieltisch, nebst einer Umstellung auf ein elektronisches Steuerungssystem. Die Arbeiten sind noch im Gange.