Fastenzeit in den Zeiten der Corona

Fastenzeit in den Zeiten der Corona

Mit Aschermittwoch beginnt jedes Jahr die Österliche Bußzeit, die der Vorbereitung auf das Osterfest dient. Mit dem Lockdown, den derzeitigen Einschränkungen im Blick auf Kontakt, Bewegung und Freiheiten ist uns schon soviel Einschränkung und Verzicht zugemutet, dass Fastenzeit fast wie ein zu viel vorkommen kann. Ein Bekannter hat den Vorschlag gemacht, sie einfach ausfallen zu lassen. Denn es gibt doch schon so lange Beschränkungen, die Menschen sind es müde, sie können und wollen nicht mehr. Und das kann ich gut verstehen. Zumindest auf den ersten Blick.

Wenn ich dann trotzdem Fastenzeit mit Gewinn für mich begehen will, muss sie für mich einen Wert haben und sich von den genannten Einschränkungen unterscheiden.

Zunächst gilt die Einladung: Ruhe ein wenig aus, komm zur Ruhe. Dazu lädt diese Bank auf dem Hunsrück ein. Wirklich Innehalten, das Herz zur Ruhe kommen lassen, sich selbst wieder spüren. Und sich von dem Wort des französischen Philosophen Joseph Joubert ansprechen lassen: Der Verstand kann uns sagen, was wir unterlassen sollen. Aber das Herz kann uns sagen, was wir tun müssen.

Die von Jesus genannten Grundhaltungen haben eine zeitlose Dimension: Fasten, Beten und Almosen geben. Fasten reinigt von körperlichem und seelischem Ballast und macht uns leicht. Beten stellt die unterbrochene Verbindung wieder her , gibt Orientierung und Richtung. Die guten Werke , die Almosen sind keine Pluspunkte für einen guten Platz in der ewigen Seligkeit , sondern einfach unsere Antwort auf die Erfahrung, dass wir geliebt und gewollt sind.

Wie halten Sie es in diesem Jahr? Bleiben Sie im Lockdown oder erweitern Sie ihn durch die Vorbereitung auf Ostern?

Bleiben Sie gesegnet und gesund.

Bernhard Schork