Da fehlen mir die Worte

Da fehlen mir die Worte

„Da fehlen mir die Worte…“, so denke ich, wenn ich höre oder lese, wie Menschen angesichts der Corona-Situation reagieren. Da werden Abstände nicht eingehalten, da wird von Verschwörungstheorien gesprochen u. v. m.

Aber nicht nur da fehlen mir die Worte. So geht es mir auch manchmal beim Beten, und nicht nur jetzt angesichts einer Situation krasser Gegensätze: Ein winziges Virus hat die Macht, den Alltag von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt lahmzulegen. Bei manchen geht es ohne Symptome vorüber, ... andere sterben daran. Die einen stürzen in Existenznöte, ... andere finden endlich mehr Zeit zum Durchatmen. Das Virus führt zu Hamsterkäufen ... und zu unglaublicher Solidarität und Hilfsbereitschaft, zu engem Aufeinandersitzen in der Familie ... und Abstandhalten bei Freunden.

Aber, brauche ich beim Beten viele Worte? Muss ich Gott regelrecht „zuquatschen“? Versteht er mich nicht auch so, mit einfachen Worten – ehrlich und ungekünstelt aus dem Herzen gesprochen?

Und wenn einem beim Beten die Worte fehlen, dann ist das so. Dann reicht es auch aus einfach da zu sein – in der Stille. Denn auch so versteht mich Gott.

Auch die Jünger Jesu hatten wohl ihre Probleme mit dem Beten. Denn sie bitten Jesus: „Herr, lehre uns beten.“. Da gibt ihnen Jesus das Gebet, das wir heute oft und immer wieder sprechen: Vater unser im Himmel, geheiligt werde…