Während der Verschleppung (Exil) des Volkes Israel gelingt es, einen Teil des Heiligen Feuers aus dem Tempel zu retten und mitzunehmen (2 Makk 1,19). Das Feuer brannte im Tempel und verwies auf die Gegenwart Gottes im Volk Israel.
Das Feuer wurde an einer Stelle versteckt, die geheim blieb und von der es keine Aufzeichnungen gab. Zwei Generationen später, in manchen Übersetzungen wird von den „Enkeln“ gesprochen, machten sich die Nachkommen auf die Suche nach dem Feuer (2 Makk 1,20). Sie hatten keine Karten und ihnen standen keinerlei Hinweise zur Verfügung. Das einzige was sie leitete, war ein innerer Kompass. Anders gesagt: Ihre innere Sehnsucht nach Gott hat sie an den Ort gebracht, an dem das Feuer versteckt war…
Im biblischen Text finden die Nachkommen das Versteck. Ihre Sehnsucht hat sie an den Ort der Gegenwart Gottes gebracht. Ein Feuer finden sie jedoch nicht mehr. Sie finden „nur dickflüssiges Wasser“ (2 Makk 1,21). Gott ist ihnen anders begegnet als erwartet.
Menschen, die sich auf einen geistlichen Prozess einlassen, machen immer wieder die Erfahrung, dass sie Gott oft anders finden als erwartete. Er macht seinem Namen alle Ehre. Erkannt und gefunden wird er als der „ganz Andere“ (aus: Abschlussdokument der TPG Geistliche Zentren vom 27.06.2019).
Der inneren Sehnsucht folgen, Gottes Spuren in der Welt finden und offen sein für den „ganz Anderen“. Das ist für uns Einladung und Auftrag zugleich.