Meditativer Wortgottesdienst - Oase der Stille - März 2021

Meditativer Wortgottesdienst - Oase der Stille - März 2021

Gott ist treu

Herzlich willkommen zur Oase der Stille.
Wir sind miteinander verbunden im Namen
+ des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied: GL 272

Zeige uns, Herr, Deine Allmacht und Güte

Ankommen – Still werden

In einem Augenblick der Stille nehme ich wahr

  • meinen Atem, der kommt und geht
  • meine Hände, die im Schoß ruhen
  • meine Füße, die fest auf dem Boden stehen
  • den Raum, in dem ich mich befinde
  • mich selbst, wie ich hier bin

Ich mache mir bewusst: Ich bin da und Gott ist da.
Er kennt mich, ruft mich bei meinem Namen und ist ganz Ohr.

Lied: GL 157

Herr, erbarme dich

Hinführung zum Thema: Die Treue Gottes

Im Februar-Heft haben wir davon gehört, dass Gott mit seinem Volk einen Bund geschlossen hat. Obwohl die Menschen sich immer wieder von Gott entfernt haben, steht er zuverlässig zu seinem Wort und hält an der freundschaftlichen Verbundenheit zu uns fest. Gott ist treu.

Wie er treu und zuverlässig ist, so sollen auch wir uns ihm gegenüber verhalten. Unsere Treue ist unsere Antwort auf seine lebensfördernde Zugewandtheit.

Lied: GL 433,1

Ich will dir danken, weil du meinen Namen kennst

Lasset uns beten

Gott, du bist da. Öffne unsere Herzen, damit wir deine Nähe spüren. Öffne unsere Ohren, damit wir hören, was du uns sagst. Dein Wort schenke uns Kraft und Zuversicht. Darum bitten wir, durch Jesus unseren Herrn. Amen.

Moment der Stille

Biblischer Text

Wir lesen beim Propheten Jesaja: 46,3-8

Hört auf mich, Haus Jakob und der ganze Rest des Hauses Israel, mir aufgeladen vom Mutterleib, getragen vom Mutterschoß an! Bis ins Alter bin ich derselbe, bis zum grauen Haar werde ich schleppen. Ich habe es getan und ich werde tragen, ich werde schleppen und retten. Mit wem wollt ihr mich vergleichen, neben wen mich stellen? Wem wollt ihr mich ähnlich machen, auf dass wir uns gleichen. Man schüttet Gold aus dem Beutel und wiegt Silber ab auf der Waage. Man bezahlt einen Goldschmied, damit er einen Gott daraus macht. Man beug sich und wirft sich sogar nieder. Man trägt ihn auf der Schulter und schleppt ihn umher; dann stellt man ihn wieder auf seinen Platz und dort bleibt er stehen; er rührt sich nicht von der Stelle. Ruft man ihn an, soantwortet er nicht; wenn man in Not ist, kann er nicht helfen. Erinnert euch daran und sei stark, ihr Abtrünnigen, nehmt es euch zu Herzen! Erinnert euch an das Frühere aus uralter Zeit: Ich bin Gott und sonst niemand, ich bin Gott und niemand ist wie ich.

Gedanken

Vermutlich erinnert sich jede und jeder an Situationen, in denen er oder sie alleine nicht mehr klarkam. Mitten in der Krise fragt man sich: Wie komme ich hier wieder hinaus? Wer trägt das mit? Wer trägt mich hier durch? Im Rückblick können wir dann sehen, wer oder was uns durch die schwere Zeit hindurchhalf, wer oder was uns hindurchtrug.

Ähnlich erging es dem Volk Israel. Immer wieder gab es Zeiten, in denen sie Gott als fern, weit weg, desinteressiert und abwesend erlebten. Sie gerieten in Versuchung, wandten sich von Jahwe ab und beteten zu anderen Göttern.

Doch trotz der Untreue seines Volkes, beschreibt die Bibel Gott immer wieder als einen, der sein Volk und jeden einzelnen Menschen trägt. Es ist die Grunderfahrung des Volkes Israel: Gott trägt. „Durch die Wüste hat er euch getragen wie ein Vater sein Kind, den ganzen langen Weg bis hierher.“ (Dtn 1,31)

Der Propheten Jesaja zeigt eindrücklich auf, was den Gott Israels von den Göttern der Babylonier unterscheidet: Die Götter der Babylonier muss man sich auf die Schultern laden und von einem zum anderen Ort tragen. Die Götter werden getragen. Jahwe trägt.

Die babylonischen Götter sind aus Holz oder Stein gearbeitete Gegenstände. Sie bleiben dort stehen, wo man sie hinstellt. Sie rühren sich nicht vom Fleck, können nichts tun. Ganz anders Jahwe! Er ist der lebendige Gott – ER geht mit seinem Volk mit, begleitet es, spricht zu ihm. ER wohnt unter den Menschen, streitet für sie, ringt mit ihnen, bleibt. Bleibt bei seinem Volk und bei jedem Einzelnen.

Jahwe ist treu. Er ist der Gott der schleppt und trägt und rettet – ein ganzes Menschenleben lang.

In einem Moment der Stille kann ich mich erinnern

  • wann ich mich als von Gott geschleppt, getragen, errettet erfahren habe
  • an meine (damals empfundene) Dankbarkeit.

In dieser Fastenzeit kann ich

  • mir Gottes Treue immer wieder bewusst machen
  • seiner Treue durch meine Treue antworten.

Lied: GL 425

Solang es Menschen gibt auf Erden

Geschichte

Die Frau eines Fischers hatte mit einem Matrosen die Ehe gebrochen. Nach Landessitte sollte sie deshalb von einem hohen Felsen gestürzt werden. In der Nacht vor der Vollstreckung stieg der betrogene Ehemann in die Felswand. Aus starken Seilen spannte er ein großes Netz über den Abgrund und stopfte es mit Gras, Stroh und Kissen aus. Als am anderen Morgen das Urteil vollstreckt wurde, stürzte die Frau vom Felsen herab. Aber sie wurde aufgefangen im Netz der Liebe ihres Mannes.

Moment der Stille

Meditation

Wir erfahren im Alltag, dass wir uns auf Menschen oft nicht verlassen können. Da hat uns jemand die Treue geschworen. Und doch verlässt er uns.

Ein anderer scheint einen klaren Stand und eine überzeugende Meinung zu haben, doch dann verwickelt er sich in Skandale….

Es gibt immer auch Menschen, auf die man sich wirklich verlassen kann, die einem nicht zu viel versprechen, die ehrlich und zugleich treu sind. Und es gibt einen letzten festen Grund meines Lebens, auf den ich mich verlassen kann:

Sogar wenn ich mich selbst verlasse, weil ich es nicht bei mir aushalte, verlässt Gott mich nicht.

Die Erfahrung zeigt, dass kein Mensch ohne Vertrauen Leben kann. Selbst wenn er von einem anderen Menschen immer wieder enttäuscht worden ist, sehnt er sich nach Menschen, denen er vertrauen kann und die ihm treu zur Seite stehen.

Lied: Geborgen in dir, Gott

  1. Geborgen in dir, Gott, atme ich ein, schöpfe ich Hoffnung aus Brot und Wein. Geborgen in dir, Gott, lasse ich los und liege sicher in Mutters Schoß. |: Geborgen in dir, Gott, ruhe ich aus, bin ich zufrieden, bei dir zu Haus. :|
  2. Gerufen von dir, Gott, horche ich hin, frage ich staunend, wer ich wohl bin. Gerufen von dir, Gott, bin ich genannt bei meinem Namen in deiner Hand. |: Gerufen von dir, Gott, sage ich ja, mit dir verbunden, so bin ich da. :|
  3. Gehalten von dir, Gott, wache ich auf, wage ich tastend den Tageslauf. Gehalten von dir, Gott, stehe ich fest, gehe und lebe, weil du mich lässt. |: Gehalten in dir, Gott, schlafe ich ein an jedem Abend, denn ich bin dein. :|

Fürbitten

Barmherziger Gott, in diesen Tagen der Fastenzeit erinnern wir uns an Deine Treue zu uns Menschen und deiner ganzen Schöpfung. Du bist uns näher, als wir es fassen können. Wir wenden uns Dir zu und bitten:

  1. Wir bitten dich für alle Kranken, um Beistand und Trost.
    Du treuer Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.
  2. Für alle, die jetzt einsam sind, bitten wir um Geborgenheit.
    Du treuer Gott: Wir bitten dich, …
  3. Für diejenigen, die wir jetzt nicht besuchen können, dass sie behütet bleiben.
    Du treuer Gott: Wir bitten dich, …
  4. Für alle, die sich um Kranke kümmern, in Kliniken und Heimen, gib ihnen Kraft für ihren Dienst und bewahre sie vor Ansteckung.
    Du treuer Gott: Wir bitten dich, …
  5. Wir bitten für alle, die nach Therapie und Impfstoff forschen, um raschen Erfolg.
    Du treuer Gott: Wir bitten dich, …
  6. Für die Frauen und Männer, die uns mit dem Nötigsten zum Leben versorgen, dass sie gestärkt werden.
    Du treuer Gott: Wir bitten dich, …
  7. Für alle, die sich kümmern in Politik und Verwaltung, um Weisheit und gute Beratung.
    Du treuer Gott: Wir bitten dich, …
  8. Für jene, die um ihre Existenz fürchten, um verlässliche Unterstützung.
    Du treuer Gott: Wir bitten dich, …
  9. Wir bitten für die Armen bei uns und für die Geflüchteten auf der Welt, dass die Hilfe sie erreicht.
    Du treuer Gott: Wir bitten dich, …

Alles das, was uns bewegt, bringen wir dankend und bittend im Vater unser zum Ausdruck.

Vater unser im Himmel, …

Benedikt XVI

Wir dürfen sicher sein, dass wir, so schwer und so stürmisch die uns erwartenden Prüfungen auch sein mögen, niemals uns selbst überlassen bleiben, niemals aus den Händen des Herrn fallen werden, jenen Händen, die uns geschaffen haben und sich nun auf unserem Lebensweg um uns kümmern.

Lasset uns beten

Gott, du bist da.
Deine Gegenwart umhüllt und durchdringt uns wie die Luft,
die wir atmen, ohne die wir nicht leben können.
Gib, dass wir dir ganz vertrauen und leben ohne Angst. Amen.

Segensbitte

Gesegnet sei dein Weg, Tag für Tag, Schritt für Schritt.
Gesegnet sei, was dir gelingt und wo du versagst.
Gesegnet seien die Menschen, die dich glücklich machen.
Gesegnet seien die Menschen, die dir Steine in den Weg legen.
Gesegnet sei deine Arbeit und deine Ruhe.
Gesegnet sei dein Weg.
Tag für Tag, Schritt für Schritt.
Gehe deinen Weg in Frieden.
Gott geht mit dir.
Es segne uns der treue Gott: Der Vater, der Sohn und der
Heilige Geist. Amen.

Schlusslied: GL 427

Herr, deine Güt ist unbegrenzt

Bleibt behütet!

Euer Team der „Oase der Stille“
Birgit Pazen, Marie-Luise Koen, Rosemarie Stolz-Stülb, Monika Bauer-Stutz

Wir bitten dich für alle Kranken, um Beistand und Trost.
Du treuer Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

2. Für alle, die jetzt einsam sind, bitten wir um Geborgenheit.
Du treuer Gott: Wir bitten dich, …

3. Für diejenigen, die wir jetzt nicht besuchen können, dass sie
behütet bleiben. Du treuer Gott: Wir bitten dich, …

4. Für alle, die sich um Kranke kümmern, in Kliniken und Heimen,
gib ihnen Kraft für ihren Dienst und bewahre sie vor Anste-ckung.4
Du treuer Gott: Wir bitten dich, …

5. Wir bitten für alle, die nach Therapie und Impfstoff forschen,
um raschen Erfolg. Du treuer Gott: Wir bitten dich, …

6. Für die Frauen und Männer, die uns mit dem Nötigsten zum
Leben versorgen, dass sie gestärkt werden.
Du treuer Gott: Wir bitten dich, …

7. Für alle, die sich kümmern in Politik und Verwaltung, um
Weisheit und gute Beratung. Du treuer Gott: Wir bitten dich, …

8. Für jene, die um ihre Existenz fürchten, um verlässliche Unter-
stützung. Du treuer Gott: Wir bitten dich, …

9. Wir bitten für die Armen bei uns und für die Geflüchteten auf
der Welt, dass die Hilfe sie erreicht.
Du treuer Gott: Wir bitten dich, …