Meditativer Wortgottesdienst - Oase der Stille - Mai 2021

Meditativer Wortgottesdienst - Oase der Stille - Mai 2021

Das Leben wagen

Herzlich willkommen zur Oase der Stille.
Wir sind miteinander verbunden
im Namen + des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied

Refrain: Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr, neu ist der Mensch der liebt. Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr, neu ist der Mensch der liebt wie er.

  1. Große Freude wir gefunden, sie begleitet uns voran, allen möchten wir sie schenken, dass die Welt sich freuen kann.
  2. Alle Menschen sind uns Brüder, teilen woll’n wir Freud und Leid. Daraus wächst das wahre Leben, das die Welt erwartet heut.
  3. Bei der Arbeit und beim Spiele, fern sei Zwietracht, Zorn und Neid. Schenk dem andern deine Liebe, und ins Herz zieht ein die Freud.

Ankommen – Still werden

Ich halte in meinen Alltag an und werde einen Moment still.
Alle Gedanken dürfen zurücktreten.
Alles Schwere, alles Leichte.
Ich bin nur da.
Ich spüre die Sonne auf meiner Haut, rieche frisch gemähtes Gras, ich höre die Geräusche um mich herum: die Vögel, das Rauschen des Windes, die fernen Motorengeräusche, ….
Ich spüre den Boden, der mich trägt und hält.
Mein Atem kommt und geht, ganz leicht, ganz von selbst.
Ich atme einige Male bewusst ein und aus.
Lasse los was mich festhält und nehme auf, was mich umgibt. Ich spüre: Das Leben mir geschenkt.
Ich schließe die Augen und genieße.

Lied: Er hält mein Leben in der Hand

  1. Er hält das Leben in der Hand, er schuf den Himmel, Meer und Land, er schuf die Berge und den Strand. Er hält mein Leben in der Hand.
  2. Er lenkt die Erde wunderbar, er schenkt uns Sonne hell und klar, er gibt uns Regen Jahr für Jahr, er lenkt die Erde wunderbar.
  3. Er hält mein Leben in der Hand, er hält dein Leben in der Hand, er hält die Erde in der Hand, er hält uns alle in der Hand.

Hinführung zum Thema

Das passende Geschenk für jemanden zu finden kann ganz schön schwierig sein. Manchmal braucht man einige Zeit um auf die richtige Geschenkidee zu kommen. Wenn man dann sein gebasteltes, gehandarbeitetes oder gekauftes Geschenk überreicht hofft man, dass sich der Beschenkte freut und etwas damit anfangen kann.

So ähnlich ist es auch mit unserem Leben. Keiner von uns hat sich sein Leben selbst gegeben. Es ist uns gegeben worden, geschenkt worden. Manchmal spüren wir wenig Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens: wir empfinden es als eine fast zu große Aufgabe, oder es kommt uns wie ein widerspenstiges Kind vor, oder wir nehmen es als einen kaum zu bewältigenden Weg wahr. In solchen Zeiten kann einem bewusst werden, dass niemand gefragt wurde, ob er leben will. Wir sind in diese Welt gestellt mit allem Schönen, aber auch mit allen Risiken. Denn Leben ist immer auch Risiko – und nicht nur in Zeiten von Corona.

Doch trotz aller Begrenzungen oder Sorgen, Verluste oder Trauer: Es ist herrlich, dass wir leben dürfen. Das Leben ist ein großartiges Geschenk. Man könnte auch sagen: Das Leben ist ein gewagtes Geschenk, das es zu wagen gilt. Dieses Geschenk dankbar annehmen, es zu würdigen, mutig anzugehen und zu gestalten, das ist „Das Leben wagen“. Diese „Oase der Stille“ geht diesen Gedanken nach.

Lasset uns beten

Gott, du hast mich in diese Welt gestellt, um sie zu erleben, zu spüren, zu erfahren, zu genießen. Ich danke dir für mein Lebe und Deine Gegenwart, die mich umhüllt und durchdringt wie die Luft, die wir atmen. Gib, dass ich dir vertrauen kann, das Denken öfter anderen überlasse und einfach lebe. Amen.

Lied: GL 383 Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt

  1. Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt, damit ich lebe. Ich lobe meinenGott, der mir die Fesseln löst, damit ich frei bin. Ehre sei Gott auf der Erde, in allen Straßen und Häusern, die Menschen werden singen, bis das Lied zum Himmel steigt.
  2. Ich lobe meinen Gott, der mir den neuen Weg weist, damit ich handle. Ich lobe meinen Gott, der mir mein Schweige bricht, damit ich rede. Ehre sei Gott auf der Erde, in allen …
  3. Ich lobe meinen Gott, der meine Tränen trocknet, dass ich lache. Ich lobe meinen GottDer meine Angst vertreibt, damit ich atme. Ehre sei Gott auf der Erde, in allen …

Biblischer Text: Mt 25,14-27

14 »Es wird dann so sein wie bei einem Mann, der vorhatte, ins Ausland zu reisen. Er rief alle seine Verwalter zusammen und vertraute ihnen sein Vermögen an. Sie sollten während seiner Abwesenheit gut damit wirtschaften.
15 Dem einen gab er fünf Zentner Silberstücke, einem anderen zwei und dem dritten einen Zentner, jedem nach seinen Fähigkeiten. Danach reiste er ab.
16 Der Mann mit den fünf Zentnern Silberstücke machte sich sofort daran, mit dem Geld Geschäfte zu treiben, und konnte so die Summe verdoppeln.
17 Auch der die zwei Zentner bekommen hatte, verdiente zwei hinzu.
18 Der dritte aber vergrub den Zentner, den sein Herr ihm anvertraut hatte, an einem sicheren Ort.
19 Nach langer Zeit kehrte der Herr von seiner Reise zurück und forderte seine Diener auf, mit ihm abzurechnen.
20 Der Mann, der fünf Zentner Silberstücke erhalten hatte, trat vor und übergab ihm zehn Zentner. Er sagte: ›Herr, fünf Zentner hast du mir gegeben. Hier, ich habe fünf dazuverdient.‹
21 Da lobte ihn sein Herr: ›Gut so, du bist ein tüchtiger und zuverlässiger Verwalter. In kleinen Dingen bist du treu gewesen, darum werde ich dir Großes anvertrauen. Komm zu meinem Fest und freu dich mit mir!‹
22 Danach kam der Mann mit den zwei Zentnern. Er berichtete: ›Herr, ich habe den Betrag, den du mir gegeben hast, verdoppeln können.‹
23 Da lobte ihn der Herr: ›Gut gemacht, du bist ein tüchtiger und zuverlässiger Verwalter. In kleinen Dingen bist du treu gewesen, darum werde ich dir Großes anvertrauen. Komm zu meinem Fest und freu dich mit mir!‹
24 Schließlich kam der Diener, dem der Herr einen Zentner Silberstücke gegeben hatte, und erklärte: ›Ich kenne dich als strengen Herrn und dachte: Du erntest, was andere gesät haben; du nimmst dir, wofür du nichts getan hast.
25 Aus Angst habe ich dein Geld sicher aufbewahrt. Hier hast du es wieder zurück!‹
26 Zornig antwortete ihm darauf sein Herr: ›Was bist du nur für ein böser und fauler Verwalter! Wenn du schon der Meinung bist, dass ich ernte, was andere gesät haben, und mir nehme, wofür ich nichts getan habe,
27 hättest du mein Geld wenigstens bei einer Bank anlegen können! Dann hätte ich immerhin noch Zinsen dafür bekommen!

Gedanken

Es gibt Menschen, die leben leichter und unbeschwerter als andere. Sie stammen nicht aus perfekteren Familien, sind nicht reicher oder mächtiger, sind auch nicht mit überdurchschnittlichen Begabungen gesegnet. Es sind ganz gewöhnliche Menschen und doch: Sie sind froher, dankbarer oder glücklicher als andere. Ihnen gelingt es das zu schätzen, was sie haben. Sie nutzen ihre Möglichkeiten, ihre Kraft und Lebenszeit für das, was ihnen wichtig ist.

Das Gleichnis vom anvertrauten Geld kann uns dazu ermutigen, unsere Ängste zu überwinden und unser Leben zu wagen. Das kann für den einen heißen, die Vergangenheit vergangen sein zu lassen und das Heute zu leben. Für eine andere, ihr eigenes Talent zu entdecken und wieder für jemand anderen, sich Fehler zu erlauben.

Gott vertraut jedem einzelnen Menschen und hat jede und jeden reich beschenkt. Auch wenn es Unterschiede gibt: Keiner kann alles und keine kann nichts; und keine hat alles und keiner hat nichts. Gott traut jedem von uns zu, etwas aus dem zu machen, was uns gegeben ist. Das kann etwas Großes oder Kleines sein, das ist egal. Entscheidend ist, dass wir das Geschenk unseres Lebens annehmen und auf Gott vertrauen, der uns immer Wege zu einem befreiten und glücklichen Leben eröffnen will.

Lied

KV: Schritte wagen im Vertrau‘n auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertrau’n, dass er mich letztlich trägt, Schritte wagen, weil im Aufbruch ich nur sehen kann: Für mein Leben gibt es einen Plan.

  1. Schritte kann man manchmal sehen, Spuren, die noch nicht verweht. Wege, die auchandre gehen. Ob da jemand vor mit geht?
  2. Schritte kann man manchmal hören, Kindertrippeln, Stöckelschuh, Gleichschrittschritte, die mich stören, Schritte kommen auf mich zu.
  3. Schritte kann man manchmal spüren, Freude will mit mir hinaus, Füße fangen an zu frieren, tanzen sie sich dann nicht aus.
  4. Schritte kann man sich erdenken, klug beschreiben einen Schritt, manches kann man sich auch schenken, nimmt der Kopf den Fuß nicht mit.
  5. Schritte kann und darf man gehen, Schritte führen uns zum Ziel, ohne Schritte bleibstdu stehen und verpasst dabei so viel.

Das Leben umarmen

Nie habe ich eine lebenslustigere Frau kennengelernt als meine Großmutter. Sie war spontan, temperamentvoll und immer für eine Überraschung gut. Meinem Großvater dagegen schien das Leben oft eine Last zu sein. „Du musst das Leben umarmen!“ sagte ihm meine Großmutter dann.
„Du musst das Leben umarmen!“ Was das bedeuten sollte, war mir völlig klar. Über dem Sofa meiner Großelter hing nämlich seit eh und je ein Foto. Es zeigte Opa und Oma in herzlicher Umarmung beim Ehrentanz als Schützenkönig und Schützenkönigin. Für mich war es völlig selbstverständlich, dass es so aussah, wenn man das Leben umarmte. Hin und wieder versuchte ich, das mit meinem kleinen Bruder nachzumachen, was der gar nicht schätzte.

Eines Tages, als Oma mal wieder ihr Lebensmotto zum Besten gab, wollte ich mit meinem Wissen prunken und sagte: „Stimmt’s Oma, das Leben umarmen, das ist so wie auf dem Bild da.“ Oma stutze einen Moment. Dann lachte sie und sagte: „Ja, manchmal ist das so wie Tanzen. Aber nicht immer.“

Ich muss sie wohl sehr verständnislos angesehen haben. Da zog sie mich auf ihren Schoß und machte mir aus ihren Armen ein Nest. „Warum nehm ich dich wohl in den Arm, Herzchen?“ fragte sie.
„Weil du mich lieb hast.“
„Genau!“ sagte die Oma. „Und das Leben umarmen heißt: das Leben liebhaben.“ Da kamen mir die vergeblichen Versuche mit meinem Bruder in den Sinn: „Aber der Benno mag das gar nicht, wenn ich ihn umarme.“
Oma lachte: „Ja, wenn er das nicht mag, dann musst du ihn auch wieder loslassen. Umarmen heißt nicht festhalten. Das wird dir im Leben immer wieder passieren, dass du weder loslassen musst was du umarmst.“

„Warum, weil ich das nicht mehr lieb habe?“
„Nein, lieb hast du das trotzdem weiter. Ich hab dich doch auch lieb, wenn du nicht auf meinem Schoß sitzen, sondern lieber rumlaufen und spielen möchtest.“ Das war das Stichwort für unser „Ich-hab-dich-trotzdem-lieb-Spiel“. Großmutter begann: „Du weißt, ich hab dich immer lieb“, und ich fuhr fort: „Auch wenn ich manchmal freche Wörter sage.“

Jetzt war Oma wieder dran: „Auch dann hab ich dich trotzdem lieb.“ Nun musste ich mir wieder etwas ausdenken: „Auch, als ich deine schöne Vase zerdepperte.“ Oma schmunzelte: „Auch da hatte ich dich trotzdem lieb.“ Dieses Spiel setzen wir sonst endlos fort.

Aber diesmal machte Oma nicht weiter, weil es ihr wohl am Herzen lag, mir ihr Lebensmotto noch ein bisschen mehr zu erklären: „Ja, Herzchen, auch wenn du manchmal Sachen machst, die mich traurig machen, nehm ich dich in den Arm, weil ich dich trotzdem lieb habe. Und genauso kann man das Leben liebhaben, auch wenn einem da manchmal traurige Sachen passieren.“

Was sie mir damit sagen wollte verstand ich erst einige Jahre später richtig, als bei meinem Großvater die parkinsonsche Krankheit festgestellt wurde. Sein Zustand verschlechterte sich in immer neuen Schüben. Über Jahre hinweg versorgte ihn meine Großmutter mit der ihr eigenen Vitalität, ohne je zu klagen. So wie sie früher fröhliche und gute Zeiten genossen hatte, „umarmte“ sie nun auch diese schweren Zeiten. Als Großvater starb, sah ich sie zum ersten und einzigen Mal weinen. Etwas unbeholfen umarmte ich sie und versuchte sie zu trösten: „Ich hab dich lieb Oma. Und auch der Opa hatte dich lieb. Aber ich glaube, der Opa wollte trotzdem nicht mehr leben.“ Oma schnäuzte sich und sagte: „Ja, Herzchen, ich weiß, ich muss ihn loslassen.“ Und dann, nach einer Pause, fuhr sie fort: „Und ich werde auch weiter das Leben liebhaben, auch wenn es mich traurig macht. Aber in den letzten Jahren hab ich gelernt, wie schwer es ist, in traurigen Zeiten das Leben zu umarmen. Oft hatte ich einfach nicht mehr die Kraft dazu und hab losgelassen und gedacht, dass Nun alles aus ist. Und dann hab ich gemerkt, dass das Leben mich umarmt und mir Menschen geschickt hat, die mir wieder Kraft gegeben haben, wo wie du jetzt gerade.“

Gisela Baltes

Kurze Stille

Meditation

„Die Kunst des Lebens“
Es ist leicht, für das Gute, das wir in unserem Leben erhalten, dankbar zu sein. Aber für alles - für Gutes wie Schlechtes, für die Augenblicke der Freude wie für die Zeiten des Leids, für Erfolge wie für Fehlschläge, für Lob wie für Tadel - dankbar zu sein, verlangt ein intensives geistliches Bemühen. Dennoch werden wir nur dann wahrhaft dankbare Menschen sein, wenn wir für alles danken können, was uns den gegenwärtigen Augenblick erleben ließ. Solange wir in unserem Leben zwischen solchen Ereignissen und Menschen unterscheiden, an die wir uns mit Freude erinnern, und solchen, an die wir nicht gern erinnert werden möchten, können wir den Reichtum unseres Daseins als ein Geschenk Gottes, für das wir dankbar sein dürfen, uns nicht zunutze machen.

Fürchten wir uns nicht, auf alles zu sehen, was uns bis zu dem Punkt unseres Lebens führte, an dem wir heute stehen, und vertrauen wir darauf, dass in allem die lenkende Hand eines liebenden Gottes mitgewirkt hat. Die Kunst des Lebens zeigt sich darin, dankbar zu sein und sich darüber zu freuen, was wir sehen können, und nicht darüber zu klagen, was im Dunkeln und Ungewissen liegt.

Wenn es uns gelingt, den nächsten Schritt zu tun und darauf zu vertrauen, dass es auch hell genug für den folgenden Schritt sein wird, werden wir auf dem Weg durch das Leben mit Freude voranschreiten und überrascht sein, wie weit wir kommen.

Henri Nouwen

Lied: GL 382 Ein Danklied sei dem Herrn

  1. Ein Danklied sei dem Herrn für alle seine Gnade, / er waltet nah und fern, kennt alle unsre Pfade, / ganz ohne Maß ist seine Huld und allbarmherzige Geduld.
  2. O sei zu seinem Lob nicht träge, meine Seele, / und wie er dich erhob, zu seinem Lob erzähle; / drum sei am Tage wie zur Nacht sein Name von dir groß gemacht!
  3. Er ist’s, auf dessen Ruf wir in dies Leben kamen, / und was er rief und schuf, erkennt und nennt mit Namen; / auf unserm Haupt ein jedes Haar, er hat’s gezählt, er nimmt sein wahr.
  4. Drum wirf die Sorge weg, lass allen Kummer fahren, / wie enge gleich der Steg, wie viel des Feindes Scharen! / Dein Name steht in Gottes Hand, Gott liest und schaut ihn unverwandt.
  5. Gib dich in seine Hand mit innigem Vertrauen, / sollst nicht auf eitel Sand, auf echten Felsen bauen, / dich geben ganz in Gottes Hut, und sei gewiss, er meint es gut!

Fürbitten

Anfangsgebet: Herr, unser Gott, du kennst uns durch und durch. Du weißt, was wir zum Leben brauchen. Zu dir kommen wir mit all' unseren Bitten und Bedürfnissen:

  1. Lass uns Sehende sein, damit wir an den Nöten der Mitmenschen nicht vorbeirennen, sondern sie zu den unsrigen machen. Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!
  2. Lass uns Hörende sein, damit wir die oft stillen Rufe der leidenden Menschen nicht überhören, sondern in Tat und Wort Zeugen der Frohen Botschaft sein können. Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!
  3. Lass uns Liebende sein, damit wir mit dem Blick dieser Aufmerksamkeit aufeinander zugehen können und Beziehungen knüpfen und wachhalten können. Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!
  4. Lass uns Glaubende sein, dass das Brot, das Du uns Tag für Tag, Woche für Woche schenkst, uns stärkt in unserem Leben und in unserem Alltag. Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!
  5. Lass uns Hoffende sein, dass wir am Ende dieser Tage bei Dir die letzte Geborgenheit annehmen können. Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

Abschlussgebet: Herr, unser Gott, nimm unsere Bitten, die wir vor Dich gebracht haben, die uns auf der Zunge und am Herzen liegen, an. Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Vater unser im Himmel, …

Das Leben umarmen

Das Leben umarmen
wie einen Menschen,
den ich gern habe,
nicht an mich pressen,
nicht gierig umklammern.

Das Leben umarmen,
seine Nähe zulassen,
seinen Atem spüren,
bewusst leben, lebendig sein.

Das Leben umarmen,
im gemeinsamen Tanz
führen und geführt werden,
gestalten und zulassen.

Das Leben umarmen,
es bejahen, so wie es mir begegnet,
jeden Tag, jede Stunde,
in guten und in schweren Zeiten.

Und wenn mir einmal
die Kraft fehlt zur Umarmung,
wenn ich müde und voll Sorgen bin?

Dann einfach loslassen
und darauf vertrauen,
dass das Leben selbst
mir liebevoll entgegenkommt
und mich umarmt, stärkt und leitet
in den Menschen,
die es mir über den Weg schickt.

Gisela Baltes

Lasset uns beten

Ewiger Gott, wird danken dir für das Geschenk des Lebens.
Wir bitten dich für alle Menschen, die auf den Wegen ihres Lebens unterwegs sind. Behüte und bewahre sie. Lass sie Begleiter und Begleiterinnen finden, die ihnen helfen und zur Seite stehen. Schenke ihnen Orientierung, damit sie sich nicht verlaufen und Ausdauer und langen Atem, damit sie ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren. Gib ihnen Mut, Hoffnung und die Gewissheit, dass du am Ende aller Wege auf sie wartest. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Segensbitte

Der Herr segne uns in allem, was uns begegnet.
Er erhalte unser Leben und sei uns nahe.
+ der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Schlusslied

  1. Gottes guter Segen sei mit euch. Gottes guter Segen sei mit euch. Um euch zu schützen, um euch zu stützen auf allen Wegen, um euch zu schützen, um euch zu stützen auf allen Wegen.
  2. Gottes guter Segen sei mit euch. Gottes guter Segen sei mit euch. Mut, um zu wagen, nicht zu verzagen auf allen Wegen. Mut, um zu wagen, nicht zu verzagen auf allen Wegen.
  3. Gottes guter Segen sei mit euch. Gottes guter Segen sei mit euch. Liebe und Treue, immer aufs Neue auf allen Wegen. Liebe und Treue, immer aufs Neue auf allen Wegen.
  4. Gottes guter Segen sei mit euch. Gottes guter Segen sei mit euch. Heute und morgen seid ihr geboren auf allen Wegen. Heute und morgen seid ihr geborgen auf allen Wegen.

 

Mit dieser „Oase der Stille“ verabschieden wir uns in die Sommerpause. Im Oktober geht es dann weiter. Je nach Corona-Lage als Wort-Gottes-Feier in der Kirche, im Pfarrheim oder weiterhin als „Hausgebet“.

Bleibt behütet!

Euer Team der „Oase der Stille“
Birgit Pazen, Marie-Luise Koen, Rosemarie Stolz-Stülb, Monika Bauer-Stutz

Quellen: © Gisela Baltes - www.impulstexte.de